Wo Bauhandwerk auf Hightech trifft

Wenn man Benzin und Diesel tanken kann, warum nicht auch Beton? Möglich ist das auf dem Firmengelände der Benckendorf Bauunternehmung GmbH, die im Jahr bis zu 100 Projekte in Peine und der Region umsetzt. „Stillstand ist Rückschritt – wir gehen mit Innovationen immer nach vorn“, sagt Geschäftsführer Phillip Benckendorf. Die Betontankstelle ist nur ein Beispiel für viele fortschrittliche Lösungen, die das Familienunternehmen umgesetzt hat. So leistete die Digitalisierung einen wichtigen Beitrag für präziseres und kostengünstigeres Bauen. „Einer der größten Effizienzsprünge war der digitale Datenaustausch zwischen Baustelle und Büro – die Bilder unserer Baustellen werden in Echtzeit übermittelt und in der Bauakte abgelegt“, erklärt Benckendorf.

Innovative Werkzeuge wie Rohrgreifer oder Vakuumheber erleichtern nicht nur den Beschäftigen die Arbeit, sondern gestalten auch den Bau von Kanälen und Straßen effizienter. Aufmaß und Absteckung sowie die Navigation der Baustellenfahrzeuge erfolgen per GPS. Die „3D-Maschinensteuerung“ ermöglicht Erdbewegungen in einem Arbeitsgang genau nach Plan. Auf einem Bildschirm im Bagger sehen Fahrer, wie viel Erde sie ab- oder auftragen müssen, um die geplante Höhe zu erreichen.

Ressourcenschonendes Bauen

Spezialmaschinen ermöglichen zudem nachhaltigeres Bauen. „Boden ist eine wertvolle und knappe Ressource“, sagt Benckendorf. „Anstatt diesen abzutragen und Kies anzufahren, können wir vorhandenen Boden vor Ort aufbereiten“, erklärt Benckendorf. Mittels Fräsen, Separatoren und Bindemitteln erhält der Untergrund die technischen Eigenschaften, die für Bauwerke benötigt werden.

„Auch das Regenwassermanagement wird für unsere Kundschaft immer wichtiger“, sagt Benckendorf. In Zeiten zunehmender Wetterextreme ist es wichtig, Niederschlagswasser nicht abzuleiten, sondern für Trockenperioden einzuspeichern. So nehmen Versickerungsrigolen unter befestigten Flächen Regenwasser auf und geben dieses von dort aus langsam ins Grundwasser ab.

„Wir schaffen Werte“

Die Benckendorf Bauunternehmung GmbH hat an vielen Bauprojekten mitgewirkt, an denen die Menschen in Peine und der Region tagtäglich vorbeifahren: Ob der Parkplatz mit 48 E-Ladestationen am Schokoladenhaus Rausch, Bürogebäude in Wolfsburg oder ein Windpark bei Wolfenbüttel. „Der Amazon-Logistik-Park in Broistedt, mit seinen sieben Monaten Bauzeit, war sicherlich eine besondere Herausforderung“, sagt Benckendorf.

Was er an seinem Beruf schätzt: „Wer für unsere Leistungen und das Handwerk bezahlt, wird nicht ärmer – weil wir im Gegenzug Werte schaffen“, sagt Benckendorf. Ihn erfüllt auch ein gewisser Stolz auf seine Arbeit in seiner Heimatstadt Peine: „So wie mein Vater mir an vielen Orten etwas über seine Projekte erzählen konnte, so werde auch ich meinen Kindern erzählen können, was wir aufgebaut haben.“

Flexibilität und kurze Wege

Das 1991 von seinem Vater Dieter Benckendorf gegründete Unternehmen hat umfassende Erfahrung im Tiefbau – die Projekt-Palette reicht von kleinen Pflasterarbeiten über Erd- und Kanalbau bis hin zur Erschließung von Neubaugebieten und Gewerbeimmobilien. Der Betrieb ist gemeinsam mit den Mitarbeitern gewachsen, geblieben sind kurze Entscheidungswege und ein familiärer Umgang im Unternehmen. „Ich bin für meine Mitarbeiter und meine Kunden nur eine WhatsApp entfernt“, sagt Geschäftsführer Phillip Benckendorf. Wichtig sind ihm Flexibilität und pragmatisches, lösungsorientiertes Denken.

So entstand auch die Idee der Betontankstelle. Dort können Privatleute wie auch Unternehmer zu den Öffnungszeiten ab Mengen von 250 Litern Beton auf Knopfdruck tanken. Einen Behälter unter das Förderband fahren, am „Baustoff-Kiosk“ die gewünschte Körnung und Menge eingeben – fertig. „Das Konzept hat sich bewährt. Die Betontankstelle wird von Fremdunternehmen wie auch Privatkunden rege genutzt“, freut sich Benckendorf. „Sie erspart unnötige Wege, das Schleppen von Säcken und mühsames Mischen.“

Infos zu Benckendorf:

Zahl der Beschäftigten: 95
Zahl der Baufahrzeuge: Rund 60
Kilometer-Radius des Einsatzgebiets: 100 Kilometer
Umgesetzte Projekte: Bis zu 100 Projekte pro Jahr
Gründungsjahr: 1991