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Standort Virchowstraße

Neubau des Klinikums modernisiert Gesundheitsversorgung in Peine

Mit dem Neubau des Klinikums Peine wird die örtliche Gesundheitsversorgung gestärkt und die Lebensqualität gesteigert – nach mehr als fünf Jahrzehnten Betrieb im Gebäude an der Virchowstraße sind die Weichen für eine grundlegende Modernisierung des Standorts gestellt. Der nun vorgestellte Architekten-Entwurf sieht einen funktionalen, kompakten Neubau mit kurzen Wegen für Patienten, Personal und Besucher vor. Der Baubeginn ist für das Jahr 2027 geplant, die Fertigstellung im Jahr 2031.

Leistungsstarke Notaufnahme und hochmoderne Diagnostik

Das neue Klinikum Peine wird künftig 260 stationäre Betten bereitstellen, darunter zwölf Intensiv- und zwölf Intermediate-Care-Betten. Ergänzt wird das Angebot durch eine Komfortstation, eine Patientennachsorgeeinheit sowie integrierte Fachbereiche wie Geriatrie und Palliativstation. Eine moderne zentrale Notaufnahme mit integrierter Aufnahmestation, ein Zentral-OP mit fünf Operationssälen sowie hochmoderne Bildgebung und Diagnostik sichern eine leistungsstarke Versorgung. Die neue Schule bietet Platz für bis zu 150 Auszubildende. Ergänzt wird die Versorgung durch zwei große Facharztpraxen für Dialyse und Onkologie, die Hebammenzentrale des Landkreises Peine, einen Notarztstandort und einen Pflegestützpunkt.

Das Klinikum Peine beschäftigt rund 800 Menschen

Die Modernisierung steigert die Wettbewerbsfähigkeit eines bedeutenden Arbeitgebers in der Region. Aktuell beschäftigt das Klinikum Peine 784 Menschen – ein Zuwachs um rund 25 Prozent seit 2021. In den neun Fachkliniken für Notfallmedizin, Gastroenterologie, Kardiologie, Geriatrie, Anästhesiologie und Intensivmedizin, Radiologie, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Gefäßchirurgie sowie Unfallchirurgie, Orthopädie und Sportmedizin wurden im Jahr 2024 rund 10.000 Patienten stationär versorgt – ein Anstieg von 30 Prozent seit 2022. Die Notaufnahme zählte 2024 mehr als 25.000 Patientenkontakte. Das Klinikum Peine ist als Lehrkrankenhaus der Medizinischen Hochschule Hannover und darüber hinaus mit aktuell 125 Ausbildungsplätzen einer der größten Ausbildungsbetriebe der Region. Diese Zahlen unterstreichen die Rolle des Hauses für die gesundheitliche Versorgung in Peine und die Bedeutung des Neubaus. 

Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Standorts

Der Landkreis Peine als Gesellschafter sowie das Land Niedersachsen, welches den Neubau mit Fördermitteln unterstützt, werden aktuellen Kostenschätzungen zufolge zwischen 407 und 462 Millionen Euro in die medizinische Versorgung am Standort Peine investieren.

„Um das Klinikum Peine zukunftsorientiert auf moderne Medizin auszurichten und das medizinische Konzept auch am Bedarf der Region anzupassen, weiterhin in der Region wettbewerbsfähig zu bleiben und die Pflege auszubauen und zu stärken, muss eine moderne Infrastruktur geschaffen werden, die nur in einem Neubau von Krankenversorgung, Verwaltung und Schulbetrieb realisiert werden kann“, erklärt Geschäftsführer Dr. Dirk Tenzer. Der Realisierungszeitraum des Neubaus bringe zudem zeitliche und finanzielle Vorteile mit sich. 

Förderantrag soll Ende 2025 eingereicht werden

Nach der Prüfung des Antrags durch das niedersächsische Gesundheitsministerium und der Genehmigung des durch das Klinikum entwickelten Raum- und Funktionsprogramms haben Architektenbüros erste Pläne für einen Neubau vorgelegt – final begutachtet von der Geschäftsführung, einem Mitarbeiter-Gremium sowie kommunalen Vertretern. Den Zuschlag soll ein Angebot erhalten, das von der HOCHTIEF Infrastructure GmbH gemeinsam mit heinlewischer Partnerschaft freier Architekten mbB (Berlin) und der Planungsgruppe M+M AG (Hamburg) erstellt wurde. 

Pläne und Entwurf sind nun in einer Mitarbeiterversammlung und bei einer öffentlichen Kreistagssitzung vorgestellt worden. „Wir können unseren Neubau noch nicht anfassen, aber er wird in den Bildern sehr konkret und in greifbarer Nähe“, so Geschäftsführer Dr. Tenzer. Mitarbeiter und Besucher können während der Öffnungszeiten der Cafeteria die Pläne und ein Gebäudemodell im Klinikum auch weiterhin besichtigen. Mit der Einreichung des Förderantrags beim Land Niedersachsen im Dezember 2025 soll der nächste entscheidende Schritt folgen. 

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